Innentüren übernehmen sowohl im privaten Wohnbereich als auch in Gewerbegebäuden zahlreiche Funktionen und sind daher sowohl beim Hausbau als auch bei der Renovierung ein wichtiges Thema. Neben Raumtrennung, Wärmeisolierung und Geräuschdämmung ist die Optik ein besonders entscheidender Faktor. Auf der Suche nach einer Innentür, sind Sie wahrscheinlich bereits auf den Begriff „CPL Tür“ gestoßen. Wir erklären Ihnen, was CPL Türen sind und helfen Ihnen bei der Entscheidung, ob dies nicht vielleicht sogar die perfekte Lösung ist.
Kurz erklärt: Was sind CPL Türen?
Die Abkürzung CPL steht für „Continuos Pressure Laminate“. Je nach Hersteller werden CPL Türen auch als Lebolit, DuriTop, PortaLit oder Schichtstoff-Innentür bezeichnet. Keine Angst: Das hört sich kompliziert an, letztlich meinen all diese Bezeichnungen aber genau das Gleiche. CPL Türen zeichnen sich durch ihre künstliche Oberfläche aus, die aus Dekorpapieren besteht. Diese werden in Melaminharz getränkt und unter einem sehr hohen Druck verpresst. Bei diesem Prozess entsteht eine ebenmäßige Schicht mit einer robusten Oberfläche.
Alle Vorteile auf einen Blick
CPL Türen bringen viele Vorteile mit sich und werden dadurch immer beliebter. Ob tobende Kinder oder häufiges Öffnen und Schließen im Büro - in Wohnhäusern, Mietwohnungen oder Gewerberäumen, werden Innentüren stark strapaziert und müssen einiges aushalten. Das Laminat der CPL Türen ist mehrschichtig, weshalb die Oberfläche besonders widerstandsfähig ist: Kratzer, feste Stöße oder Hitze können dem Material so schnell nichts anhaben. Falls die Tür einmal im alltäglichen Gebrauch verschmutzt, kann diese ohne besondere Reinigungsmittel ganz einfach mit einem Mikrofasertuch und Wasser gereinigt werden und sieht danach wieder aus wie neu. Die Oberfläche überzeugt aber nicht nur durch die mühelos Pflege, sondern ist zudem auch besonders Farb- und Lichtecht. Das bedeutet, dass die Farben nicht nachdunkeln oder verblassen und somit auch nach einigen Jahren noch genauso aussehen, wie beim Kauf. Wie bereits gesagt, besteht die Oberfläche der Innentüren aus Dekorpapieren. Diese ermöglichen nahezu jedes Design von klassischen Uni-Farben, über Holzdekor in Eiche oder Ahorn, bis zu Veredelungen mit Glasausschnitten oder Lisenen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Und nicht nur bei der Farbauswahl scheinen die Möglichkeiten endlos: Beinahe jedes Türenmodell kann mit einer CPL Oberfläche hergestellt werden. Neben Standardtüren gibt es ebenso Schiebe-, Doppelflügel- oder Brandschutztüren, letzteres ist vor allem im Gewerbe sehr gefragt.
Da kann es ja eigentlich kaum noch Nachteile geben, oder?
Wie Sie sehen, bringen CPL Türen viele Vorteile mit sich. Wie aber eigentlich bei allem, gibt es auch hier einige Nachteile, die ebenfalls beachtet werden sollten. CPL wird ausschließlich bei einfachen, glatten Türen eingesetzt und weist höchstens leichte Oberflächenstrukturen (z.B. eine Holzmaserung) auf. Das Material kann nur auf glatte Untergründe aufgebracht werden. Kassetten- oder Rillentüren könnten also beispielsweise nicht mit dem Material hergestellt werden.
Ein weiterer Unterschied zu einer Lackoberfläche entsteht durch den Herstellungsprozess. Das Material wird auf die Vorder- und Rückseite der Tür gepresst und kann nicht in jede beliebige Richtungen gezogen werden, weshalb das Material sowohl seitlich, als auch an der oberen Türkante gestoßen werden muss. Um die seitliche Stoßkante so unauffällig wie möglich zu halten, versuchen die Hersteller diese entweder in der Ecke des Türfalzes oder an einer Innenkante zu machen. Am oberen Rand der Tür wird die CPL Oberfläche seitlich über die Kante gezogen, aber auch hier kann ein Stoß nicht vermieden werden. Beim genauen Hinsehen kann man diese Stöße an der Oberkante der Tür und im Türfalz sehen.
Insgesamt sind CPL Türen also eine sehr robuste und pflegeleichte Lösung, die in zahlreichen Varianten erhältlich ist. Möchten Sie Türen mit Fräsungen, z.b. mit Kassetten oder Rillen sollten Sie lackierte Türen wählen.
Unser Tipp: CPL Türen sind die ideale Lösung für glatte Türen, die sehr robust seien sollen. Ob in Unifarben oder in Holzoptik, CPL Türen kommen heute sowohl im privaten Wohnbereich, als auch in Büros und öffentlichen Räumen zum Einsatz.
Alternativ zu CPL: Lackierte Innentüren
In privaten Wohnbereichen werden häufig Türen mit einer Lackoberfläche eingesetzt. Gerade dann, wenn die Tür moderne Rillen oder klassische Kassetten / Füllungen haben soll. Während CPL Oberflächen generell glatt sind, lässt sich die Lackoberfläche Ansatzlos um die Kontur der Tür herum arbeiten. So ist eine einheitliche und geschlossene Oberfläche möglich. Eine Übersicht über die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten und verschiedenen Varianten finden Sie hier.
CPL Türen sind genau das wonach Sie gesucht haben?
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Kann man CPL Türen eigentlich lackieren?
Grundsätzlich ist eine Lackierung der CPL Türen möglich, allerdings müssen hierzu verschiedene Vorarbeiten geleistet werden. Das CPL entwickelt bei der Herstellung eine sehr große Oberflächenhärte, die für die Robustheit der Tür zwar sehr förderlich ist, die Haftfähigkeit jedoch enorm reduziert. Bevor die Tür also lackiert werden kann, muss zunächst die nötige Haftfähigkeit erzeugt werden. Befolgen Sie dazu einfach die folgende Schritt-für-Schritt Anleitung.
1) Damit die Tür vollständig fettfrei ist, muss die Oberfläche gründlich mit einem nassen Mikrofasertuch gereinigt werden, am besten in mehreren Durchgängen.
2) Auf die getrocknete Tür wird nun ein filmbildender Lack entsprechend den Herstellerangaben aufgetragen.
3) Nun folgt der Grundschliff mit 180er-Körnung, indem mit kreisenden Bewegungen die Oberfläche aufgeraut wird. Diese muss anschließend mit einem leicht feuchten Lappen entstaubt werden.
4) Nun folgt die Grundierung, indem der Haftvermittler entsprechend den Herstellerangaben aufgetragen wird.
5) Nachdem die Grundierung getrocknet ist, folgt der erste Zwischenschliff mit 240er-Körnung.
6) Entstauben Sie die Oberfläche gründlich und lackieren Sie dann die erste Farbschicht entsprechend den Herstellerangaben.
7) Ist der Grundlack getrocknet, folgt der zweite Zwischenschliff mit 300er-Körnung.
8) Im letzten Schritt tragen Sie den Decklack gleichmäßig verteilt auf.
Fertig! :)
Sie sehen, das selbständige Lackieren einer CPL Tür ist sehr viel Arbeit und nicht mal so eben geschafft. Wenn Sie gerne heimwerkeln und etwas Erfahrung haben, ist es genau das Richtige für Sie. Wenn nicht, überlassen Sie die Lackierung lieber einem Experten und warten entspannt auf das einwandfreie Endergebnis. Je nachdem wie viele Türen lackiert werden sollen, sollten Sie vielleicht den Kauf neuer Türen in Erwägung ziehen. Die Materialien und der Arbeitsaufwand können nämlich sehr schnell sehr teuer werden.